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DBV oder Debeka?​

DBV oder Debeka - Welche der beiden typischen Beamten-Versicherer ist besser? Diese Frage stellen sich viele Beamte, die auf der Suche nach einer Privaten Krankenversicherung sind. Welcher der Beamten-Spezies hat die Nase vorn? Die Antwort liefern wir dir in diesem Artikel!

Inhaltsverzeichnis

Vertriebsansätze

Diese beiden privaten Krankenversicherer zeigen schon durch ihren Namen welche Zielgruppe hier angesprochen wird. Beamte und Beamtenanwärter. Beide Unternehmen bewerben seit vielen Jahrzenten ihre potentiellen Kunden auf vielfältige Weise.

Debeka betreibt großes Vertreternetz

Die Debeka setzt dabei vor allem auf den angestellten Außendienst und viele regionale Geschäftsstellen. Außerdem finden sich Büros in vielen Universitäten und anderen Behörden. Man bevorzugt die Präsenz vor Ort. Ehemalige Mitarbeiter der Debeka haben uns von einer Art Dienststellenmodell berichtet. Die Vertreter der Debeka sollen offenbar beständig wahrgenommen werden. Dieses Vertriebsmodell war und ist sehr erfolgreich. Die Debeka ist heute mit rund 2,4 Mio. Vollversicherten die größte private Krankenversicherung in Deutschland. Ein sehr beliebtes Verkaufsargument für die Debeka lautet daher: „Wir sind die Größten!“ Und wo viele sind, muss es ja gut sein, oder? Sonst wäre die schließlich nicht dort, richtig? Hier wird auf die Psychologie, den Herdentrieb gesetzt. Und der funktioniert seit Jahrzenten sehr gut. Wir sind eben nur Menschen.

DBV verkauft ihre Policen über Vertreter und Makler

Die DBV, Zweigniederlassung der AXA Krankenversicherung AG, fährt mehrgleisig. Die hauseigenen Vertreter findet man im so genannten AXA-Center, aber auch in Behörden und Hochschulen sind Büros der AXA/DBV zu finden. Und dann gibt es noch die „Gewerkschaftsvertretungen“, die meistens Vertreter der Versicherungsgruppe sind. Eben unter dem Deckmantel der Gewerkschaft. Außerdem setzt DBV sehr stark auf den Maklervertrieb. Man unternimmt sehr viel, damit die Produkte den freien Beratern schmecken. Insbesondere die schnelle Risikoprüfung und Policierung macht AXA/DBV bei Maklern beliebt. Schnelle Policierung bedeutet übrigens auch schnelle Provision. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Tarife Debeka

Debeka fährt eine Tarifreihe für Beamte. Gekennzeichnet durch das „B“ plus den versicherten Prozentsatz. Als Beispiel B50 für 50% Versicherungsschutz. Die B-Tarifen werden ergänzt durch WL (Wahlleistungen Krankenhaus), den Ergänzungstarif, den Krankenhaustagegeldtarif KHT, Pflegezusatz EPC oder EPG und natürlich die Pflegepflichtversicherung PVB. Auffällig ist, dass zwei unterschiedliche Ergänzungstarife angeboten werden. BG für Grundleistungen und BC für „Komfort“-Leistungen. Wir empfehlen immer den BC abzuschließen. Leider bietet Debeka keinen separaten Kurtarif an, ein echtes Manko.

Alle Kunden kommen in die gleichen Kollektive, getrennt nach Jahrgängen. Auch jene, die nur im Rahmen der Öffnungsklausel versichert werden. Diese können allerdings meist nur den BG abschließen. Ansonsten gilt Solidarität unter den Versicherten. Gesunde finanzieren die Kranken mit.

Hinweis: Vertreter wissen sehr gut, dieses Argument zu nutzen und beschwören die riesigen Kollektive und die Ein-Tarif-Strategie. Tatsächlich hat auch Debeka mehrere Tarifreihen. Die „alte Welt“ vor 2009, die „neue Welt“ von 1-2009 bis 12-2012 und Unisex ab 1-2013. Neukunden können sich nur in Unisex versichern und haben zunächst einmal nichts von großen alten Kollektiven. Das Argument Größe hinkt sowieso. Alles ist relativ.

Tarife DBV

Die Deutsche Beamtenversicherung bietet zwei Tarifreihen an. VisionB und BS. BSG ist die Variante mit Selbstbehalt, in den Leistungen ansonsten mit BS identisch. Dazu können Wahlleistungen, Ergänzungstarife und Zusatztarife abgeschlossen werden. Auch Kurleistungen.

BS und BSG sind die leistungsorientierten Tarife mit höheren Alterungsrückstellungen (AR). Die Selbstbeteiligungs-variante rechnet sich meist sehr gut. Aber Achtung, für die SB wird auch eine geringere AR benötigt. Und nicht unterschätzen: Selbstbeteiligung kann (und wird höchstwahrscheinlich) nach oben angepasst werden.

Mit dem VisionB hat DBV einen preisorientierten Tarif geschaffen. Aber Vorsicht, hier sind deutlich weniger Alterungsrückstellungen enthalten. VisionB ist daher eher für Einsteiger geeignet, die zunächst auf die Prämie achten. Durch die umfangreichen Optionsrechte sollen die Versicherten dann später ohne erneute Gesundheitsfragen auf BS/BSG wechseln. So weit der Plan. Leider geht der oft nicht auf. Viele Berater und Vertreter verkaufen das „Preis-/Leistungsverhältnis“ dieses Tarifs und der langfristige Plan wird vergessen.

Kunden im Rahmen der Öffnungsklausel für Beamte werden nur im BS/BSG aufgenommen. Sicher auch einer der Gründe für die zum Teil hohe Prämiendifferenz zwischen VisionB und BS.

Ein echtes Highlight bei DBV ist die Kombination von Krankenversicherung und Dienstanfängerpolice. Besonders für Beamtenanwärter.

Unternehmensform

Debeka firmiert als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (aG). Die AXA/DBV ist eine Aktiengesellschaft (AG). Beide Lager beschwören die jeweiligen Vorteile „ihrer“ Unternehmensform. Nach Austausch zahlloser Argumente und Gegenargumente erschließt sich mir bis heute nicht, welches nun die bessere Variante für den Kunden sein soll. Natürlich klingt ein Verein auf Gegenseitigkeit erst mal gut. Da fühlt sich der deutsche Vereinsmeier wohl. Es liegt doch auf der Hand, dass der Vertreter der aG dies für sich nutzen wird. Tatsächlicher Vorteil? Sehr fraglich.

Rating, Auszeichnungen, Siegel, Tests

Hier ist besondere Vorsicht geboten. Jedes Unternehmen wirbt gerne mit Auszeichnungen von Dritten. Auffällig ist, dass uns ausschließlich gute bis exzellente Ergebnisse präsentiert werden. Diese sollen ein gutes Gefühl vermitteln und schlicht verkaufen. Quasi als Abkürzung. Wer liest schon gerne hunderte Seiten Versicherungsbedingungen?! So findet sich für jeden Tarif und Versicherer irgendwo jemand, der Qualität bescheinigt. Gegen Gebühr versteht sich. Mal wegen Leistungen, mal Finanzstärke, mal Beitragsentwicklung, oder einer Kombination von allen. „Glaube nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast.“

Preisliche Einordnung

Erst mal vorweg: Dir eine PKV anhand des Preises zu suchen, geht grundsätzlich in die falsche Richtung. Und die hier beschriebenen Versicherer verkaufen allzu oft über den Preis. Die Problematik mit dem Einsteigertarif VisionB habe ich oben angedeutet. Aber auch die Prämien der Debeka erscheinen uns zu niedrig. Wie sollen großzügige Annahmepolitik und niedrige Prämie auf Dauer zusammenpassen?! Die Argumente der Debeka-Vertreter kennen wir. Aber die Erfahrung lässt uns anderes befürchten. Grundsätzlich gilt: Wer hohe Leistungen will und dazu auskömmliche Alterungsrückstellungen (Sparanteil) kann das nicht zum günstigen Preis bekommen.

Leistungslücken

Allein dieser Punkt könnte viele Seiten füllen. Sowohl bei der Debeka als auch bei der DBV solltest du dir die Lücken bei Heilmitteln, Hilfsmitteln und Überschreitung von Gebührenhöchstsätzen genau erklären lassen. Bei der DBV auch noch die Preislisten bei Heilmitteln und Zahnersatz. Sonst könntest du später böse Überraschungen erleben. Den fehlenden Kurtarif bei der Debeka hatte ich oben schon erwähnt.

Und lass dir bitte nicht vom Vertreter oder Berater weißmachen, dass Brille, Heilpraktiker und Zahnersatz so wichtig sind. Eine hohe Beitragsrückerstattung gilt auch nicht als Kriterium. Die Leistungen von DBV und Debeka kann man vorsichtig als solide bezeichnen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es leider auch sehr teuer werden kann, wenn du richtig krank wirst. Entsprechende Beispiele nennen wir dir im persönlichen Gespräch.

DBV oder Debeka – unser Fazit

Die Frage nach dem „besser“ lässt sich nicht abschließend beantworten. Eine private Krankenversicherung sollte immer individuell beraten und an die Kundenbedürfnisse angepasst werden. Mal dürfte die DBV besser passen und mal die Debeka. Insbesondere wenn es um die Bewertung von Vorerkrankungen geht. Die Debeka zeigt sich dabei oft großzügiger als die DBV. Das dürfte jedoch zu höheren Leistungsausgaben führen und sich negativ auf die Beitragsentwicklung auswirken. Für Einsteiger bzw. Beamtenanwärter überzeugt die DBV mit günstigen Beiträgen und einer Sonderregelung, die ihresgleichen sucht.

Beide Versicherer haben letztlich ihre Daseinsberechtigung im Markt. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass es in Hinsicht Preis als auch in Hinsicht Leistung bessere Alternativen im Markt gibt.

Warum die Versicherer DBV und Debeka dennoch so häufig von den Kunden gewählt werden, liegt nicht zuletzt auch an der Vertriebspower.

Fordere einfach bei uns eine detaillierte Gegenüberstellung an. Wir stellen dir die Leistungen und Lücken von unterschiedlichen Tarifen ausführlich dar.

FAQ - Häufig gestellte Fragen

Ja. Unsere Beratung kostet dich keinen Cent. Wenn wir gemeinsam die passsende Krankenversicherung für dich finden, bekommen wir von der Versicherungsgesellschaft eine Provision.
Nein. In den Beiträgen deiner privaten Krankenversicherung sind die Provisionen (heißt bei Maklern: Courtagen) enthalten. Der Beitrag ist daher immer gleich, egal ob du direkt oder über einen Makler abschließt.
  1. Es kostet dich nichts.
  2. Wir helfen dir Fehler zu vermeiden.

Wie du im Artikel oben lesen kannst, gibt es eine ganze Reihe von Fehlern, an die du zunächst gar nicht denkst. Wir helfen dir, die passende Krankenversicherung zu finden, die wirklich ein Leben lang hält.

Ausschließlich die ausgebildeten Experten aus unserem Team werden sich bei dir melden. Deine Daten sind bei uns in sicheren Händen. Garantiert.
In einem ersten Telefonat fragen wir nach deiner Situation und deinen Wünschen. Außerdem benötigen wir ein paar persönliche Angaben. Nach der Registrierung als Interessent erhältst du eine Terminbestätigung mit weiteren Informationen sowie dem Termin für die Online-Beratung. Die dauert ca. 60 bis 90 Minuten. Danach bekommst du deinen individuellen Vergleich und kannst alles in Ruhe prüfen.

Definitiv JA. In der Beratung verwenden wir Vergleichssysteme, in denen alle Krankenversicherungen und alle Tarife enthalten sind. Alles ist transparent. Das heißt aber nicht automatisch, dass wir alle Tarife empfehlen oder nur nach dem billigsten Preis suchen. Grundsätzlich steht die Qualität an erster Stelle.

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