Zusammen mit dem Schreiben von der Beihilfe hat Tina die Rechnung anschließend bei ihrer privaten Krankenversicherung vorgelegt. Wir erinnern uns, der Arzt hatte Tina gegenüber geäußert, dass bisher alle Kunden, die bei der gleichen Krankenversicherung versichert waren wie Tina, die Rechnung erstattet bekommen hätten. Stuzig machten mich allerdings 2 Dinge. Zum einen, dass auf dem Behandlungsangebot steht, dass man unbedingt vor Behandlungsbeginn einen Darlehensvertrag unterschreiben oder am Tag der Operation vor Beginn der OP mit EC-Karte bezahlen muss. Aber, warten wir das Schreiben der privaten Krankenversicherung ab. Eine Woche später rief mich Tina zurück und schickte mir das abfotografierte Schreiben ihrer PKV. Die Formulierung der Krankenversicherung, dass der Dienstleister kein Leistungserbringer im Sinne der vertraglichen Vereinbarungen ist, steht für mich persönlich im klaren Widerspruch zu der Aussage, dass angeblich bei allen anderen Patienten, die bei der gleichen PKV versichert sind/waren, die Rechnung problemlos erstattet wurde.
Wir halten bisher fest:
Was würdest du an der Stelle tun? Einknicken und die OP auf eigene Rechnung zahlen? Auf die Lasik-OP verzichten? Oder würdest du weiterkämpfen?
Mein Kampfgeist war erwacht und Tina und ich haben weitergekämpft!
Wir mussten erst einmal herausfinden, was läuft da überhaupt schief und sprechen wir hier von einem Einzelfall oder gibt es generell häufig Probleme? Außerdem gibt es doch Urteile vom Bundesgerichtshof, dass private Krankenversicherungen die Kosten für eine Lasik-OP übernehmen müssen und das privatversicherte freie Wahl haben, ob sie eine Brille tragen, oder lieber Kontaktlinsen, oder sie sich einen Sehschärfenkorrektur unterziehen?
Ich habe mir bei einigen privaten Krankenversicherungen Leistungssachbearbeiter aus dem Fachbereich »Sehschärfenkorrektur« herausgesucht und habe mir sachkundige Hilfe gesucht. An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an Frau Stefes von der Barmenia aussprechen. Frau Stefes hat sich viele, viele Stunden Zeit genommen, und mir die grundlegenden Fehler, die bei meinen Kunden passiert sind ins in kleinste Detail nach Feierabend erläutert. Und nein, die Kunden waren nicht Barmenia versichert. Sie hat ihre Freizeit für Menschen geopfert, mit denen sie eigentlich nichts zu tun hatte.
Keine Sorge, natürlich haben wir uns an sämtliche Datenschutzbestimmungen gehalten, und ich habe alle Kostenvoranschläge, bevor ich sie Frau Stefes zur Verfügung gestellt habe, vorher anonymisiert (Personen- und Behandlerdaten geschwärzt).
Herausgekommen ist, dass meist schon der Kostenvoranschlag falsch war. Damit eine private Krankenversicherung prüfen kann, ob und in welcher Höhe die Behandlung erstattet werden kann, muss das Angebot sämtliche medizinischen Leistungen nach der Gebührenordnung (Ziffer, einfacher Satz, Betrag, in Rechnung gestellter Faktor) auflisten.
Wir erinnern uns, das wollte uns der erste Dienstleister erst nach durchgeführter Behandlung zur Verfügung stellen. Und, nachdem wir bereits den vollen Betrag bezahlt haben. Frag dich mal kritisch, ob du allen Ernstes glaubst, dass du jemals einen Cent von dem Dienstleister wiedersehen würdest, wenn du im Nachhinein festgestellt, dass die Rechnung formal nicht korrekt ausgestellt wurde, die private Krankenversicherung dadurch die Rechnung nicht übernimmt und du auf den Kosten sitzen bleibst, oder Leistungen enthält, die über den 3,5 fachen Höchstsatz der GOÄ hinaus abgerechnet werden. Es hatte sich auf Nachfrage von Tina zwischenzeitlich herausgestellt, dass der Dienstleiter die Behandlung als kosmetische Operation ausgewiesen hätte und da wissen wir ja, hätten sowohl die Beihilfe als auch die PKV i.d.R. nicht gezahlt.
Von dem ersten Dienstleister hatten wir die Nase voll. Das Vertrauen – der Grundsatz einer jeden Beziehung – war angeschlagen und somit habe ich Tina gebeten, sich doch bitte einen neuen, vertrauenswürdigen Augenarzt zu suchen.
Sie hat ihre Hausaufgaben gemacht und einen tollen Augenarzt in Regensburg gefunden. Ich habe ihr alles aufgeschrieben, was wir für ihre PKV brauchen. Der Arzt hat alles berücksichtigt und hat ihr dementsprechend einen Kostenvoranschlag nach unseren Wünschen und Vorgaben erstellt. Ich habe dir den neuen Kostenvoranschlag ebenfalls angefügt. Wie du siehst, dieses Mal sieht er wirklich gut aus und auch nach Rücksprache mit Frau Stefes gab es keinerlei Beanstandungen. Hätten wir diesen Kostenvoranschlag so bei Frau Stefes eingereicht, würde er in vollem Umfang erstattet werden und der leistungsstarke Beihilfeergänzungstarif der Barmenia hätte sogar den fehlenden Beihilfeanteil mitübernommen. Verstehe das jetzt bitte nicht als pauschale Zusage getreu dem Motto: Die Barmenia übernimmt jede Lasik-Operation. Eine Lasik-OP ist eine Einzelfall Entscheidung in bei Tina wäre diese Rechnung nun komplett übernommen worden.
Ich habe Tina also grünes Licht gebeben, den Kostenvoranschlag nun also wieder zuerst bei der Beihilfe einzureichen und anschließend zusammen mit dem Beihilfebescheid bei ihrer PKV. Die Beihilfe hat bereits geantwortet. Die Antwort hat sich zum ersten Versuch nicht verändert. Jetzt heißt es abwarten, wie Tina’s PKV reagiert. Ich bin gespannt und halte euch auf dem laufenden.
Kommen wir aber nun, zu einer anderen Kundin. Diana*
Wir erinnern uns, ich habe Google gefragt, was eine Lasik-OP kostet und Google hat geantwortet zwischen 800 und 2.600 Euro pro Auge. Das waren meist allerdings die Dumping-Angebot- Anzeigen bei Google.
Diana hat mich leider erst angerufen, nachdem die Behandlung durchgeführt wurde und ihre Versicherung ihr geschrieben hatte, was sie übernimmt. Hier war der Drops gelutscht und ich konnte Diana leider nicht mehr helfen. Dafür vielleicht jedoch dir! Ich erläutere dir, worauf du bei einer Rechnung achten solltest und was du tun kannst, selbst wenn die OP schon gelaufen ist, du die Rechnung aber bisher noch nicht bezahlt hast.
Hast du auf die Miniatur der Rechnung geklickt? Und hast du Schnappatmung bekommen?
7.895,80 Euro sind ganz schön happig und sei dir gewiss, Rechnungen zwischen 8.000 Euro und bis zu 10.000 Euro für beide Augen sind keine Seltenheit. Sie kommen öfter vor, als man glaubt.
Außerdem prüfe vorher, ob in dem Bedingungswerk deine PKV eine Deckelung inkludiert ist. Eine große deutsche private Krankenversicherung – die bei Focus Studie zu den fairsten privaten Krankenversicherungen mit: sehr gut! abgeschnitten hat – erstattet bei einer Lasik-OP zum Beispiel pauschal nur 500 Euro pro Auge. Außerdem zahlt bei dieser Versicherung – vorausgesetzt, ich lese das Bedingungswerk richtig 😉 – der Beihilfeergänzungstarif nicht den fehlenden Beihilfeanteil. Somit gibt es im Leistungsfall maximal nur 500 Euro für beide Augen. Bei einem Rechnungsbetrag von 9.000 Euro nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, oder?
Kommen wir aber zurück zur Rechnung. Formal ist die Rechnung erst einmal akkurat erstellt worden. Soweit alles richtig. Bei einigen Leistungspunkten werden die Versicherungen jedoch über den abgerechneten Faktor stolpern und diesen vermutlich dementsprechend kürzen.
Der Großteil der Rechnung ist korrekt abgerechnet. Die meisten Ziffern liegen im Rahmen zwischen dem 1,8-fachen und dem 3,5- fachen Satz. Einige Ziffern wurden jedoch mit einem höhren Faktor abgerechnet. Teilweise bis Faktor 11.
Wir sprechen von einem ambulanten, medizinischen Eingriff. Die meisten Tarife am Markt erstatten – genau wie die Beihilfe auch – im ambulanten Bereich maximal nur bis zum 3,5-fachen Satz. Heißt, alles was über den 3,5-fachen Faktor hinausgeht, ist vermutlich dein Eigenanteil. In der vorliegenden Rechnung bedeut das einen Eigenanteil von 2.304,67 Euro.
Diana hätte sich gefreut, wenn sie 5.591,13 Euro der Rechnung erstattet bekommen hätte. Diana’s Billigtarif hatte allerdings eine Höchstgrenze bei Lasik-Behandlungen im Tarif inkludiert. Maximal 1.000 Euro pro Auge und das ist der 100 Prozent Höchstbetrag. Diana ist Beamtin und hat einen Beihilfesatz von 50 Prozent. Bei ihrer privaten Krankenversicherung hat sie nur die fehlenden 50 Prozent als Restkostenversicherung abgesichert. Heißt, die Versicherung kürzt die Erstattung um 50 Prozent. Diana hat für beide Augen zusammen nur 1.000 Euro erstattet bekommen.
Eigenanteil für Diana: 6.895,80 Euro! Es gibt einige Tarife am Markt die Höchstgrenzen haben.
Gleich verrate ich dir, was der Kostenvoranschlag noch enthalten sollte und welche Angaben noch wichtig sind, damit die Chance auf Erstattung einer Lasik-OP bei dir wirklich gut steht.
Zuvor möchte ich aber auch noch 2-3 kritische Worte loswerden und dich bitten, darüber nachzudenken!
Gleich verrate ich dir, was der Kostenvoranschlag enthalten sollte und welche Angaben wichtig sind, damit die Chance auf Erstattung einer Lasik-OP bei dir gut steht.
Zuvor möchte ich aber meine Stimme nutzen, um ein paar kritische Worte loszuwerden. Ich habe nämlich bei meiner Recherche viel gelernt und bin auch auf fiele negative Dinge gestoßen. Auch hier waren die Gespräche mit den Mitarbeiter(n/innen) der privaten Krankenversicherungen sehr aufschlussreich.
Es gibt viele Dienstleister, die mega Dumping Angebote raushauen und damit die Billigkunden ködern. Genauso gibt es unzählige Augen Zentren, die teilweise manche Ziffern nach dem 30-fachen Faktor oder mehr abrechnen. Hier muss man schon sagen, dass diese ihre Geräte vom Kunden bezahlen lassen. Wir dürfen eines nicht vergessen, die Geräte kosten im Schnitt zwischen 1,5 Millionen und 2 Millionen Euro. Der Eingriff über den wir hier sprechen dauert oft nur wenige Sekunden. Mit Vorbereitung sprechen wir von maximal 15 bis 30 Minuten Zeitaufwand. In einem gut besuchten Augen-Zentrum steht die Maschine so gut wie nicht unbenutzt da. Teilweise sogar in 2- Schichten am Tag. Und in einem Augenzentrum arbeiteten oft mehrere Ärzte und es gibt auch nicht selten mehr als einen Laser. Aber selbst bei einem Laser, 4 Kunden pro Stunden und 8 Stunden pro Tag, kommen wir auf einen stolzen Umsatz von bis zu 288.000 Euro am Tag. Nach 10 Tagen wäre die Maschine bereits bezahlt. Man kann eine weitere Maschine kaufen und ihr merkt bereits, worauf es hinausläuft… Lasik-Behandlungen sind eine Lizenz zum Geld drücken. Sowohl Dumping Angebot, als auch Abrechnungen über den 3,5-fachen Faktor hinaus, stehe ich sehr skeptisch gegenüber.
Darüber hinaus habe ich festgestellt, dass es oft an der notwendigen Aufklärung fehlt. Den Kunden werden oft die tollsten Versprechungen gemacht. Nie wieder Brille. Eigentlich kaum Nebenwirkungen, weil alles hochmodern ist. Es gibt überall schwarze Schafe und viele Halbgötter in Weiß haben oft Dollarzeichen in den Augen.
Denn es gibt durchaus Nebenwirkungen und Krankenversicherungen stehen dem Thema oft auch aus guten Grund skeptisch gegenüber. Viele Langzeitschäden sind einfach noch nicht sicher. Aber bereits heute kann man sagen, dass es durchaus Beschwerden im Alter gegeben kann und das eine Lasik-OP eben nicht bedeutet, dass man danach nie wieder eine Brille braucht. In der Praxis sieht es anders aus. Auch auf der Webseite des Dienstleisters Nummer 1 sehe ich bei Erfahrungen mit Augenlasern gleich die Schlagzeile: NIE WIEDER BRILLE!
Einige Patienten klagen nach der Operation über erhöhte Blendempfindlichkeit und eine Verschlechterung des Dämmerungssehens. Andere klagen über einen Ring des Scharfsehens. Das heißt, in der Mitte sehen sie scharf und nach außen hin sehen sie oft unscharf. Ähnlich wie bei einem iPhone im Porträt-Modus. Wieder andere klagen über einen Nebelschleier. Manche erkennen Strahlenkränze um Lichtquellen und manche über das gruselig klingende »ghosting«, bei dem sie Schatten neben einem scharf wahrgenommenen Bild wie »Geisterbilder« erkennen. Und nie wieder Brille? Dieser Wunsch geht eben meist nicht in Erfüllung. Im Alter kommt es eben meistens zur sogenannten Altersweitsichtigkeit. Bei einem ungelaserten Menschen könnte dann evtl. eine Sehschärfenkorrektur hilfreich sein. Bei einem bereits gelaserten geht die Behandlung dann aber oft nicht mehr. Da die Hornhaut durch den ersten Eingriff eventuell schon zu vernarbt ist. Jede Laser-Operation lässt nämlich auf den Hornhaut Narbengewebe zurück, die eine weitere OP dann verhindern kann. So das erfahrungsgemäß mit 45 Jahren der gelaserte Mensch wieder eine Brille zum Lesen braucht. Wohingegen derjenige, der sich mit einer schwachen Kurzsichtigkeit (vn minus 2 bis minus 4 Dioptrin) dann ohne Lasik-OP evtl. von Natur aus keine Lesebrille mehr bräuchte, weil die Alterssichtigkeit die Kurzsichtigkeit auf natürlichem Wege wieder ausgleichen könnte.
Man darf sich nämlich durchaus mal die Frage stellen:
Wenn die Lasik-Operation so toll ist, warum will meine Krankenversicherung dann nicht zahlen?
Normalerweise, stellen wir uns mal vor, ein Brillenträger holt sich alle 2-3 Jahre eine neue Brille für 400 bis 500 Euro. Und die Laser-Behandlung würde stattdessen nur 3.500 Euro kosten und der Versicherte würde ab da nie wieder eine Brille brauchen, dann hätte sich die Sehschärfenkorrektur für den Versicherer doch eigentlich bereits nach 13 bis 25 Jahren schon amortisiert. Also eigentlich müssten die Versicherungen doch von selbst – um auf lange Sicht Kosten zu sparen – bei Brillen- und Kontaktlinsenträgern anrufen und sie bitten, eine Sehschärfenkorrektur durchführen zu lassen.
Ich kann nur so viel zu dem Thema sagen: Sieh dich mal im Internet um. Es gibt genug Foren zum Thema Lasik-Operation und lies dir mal die negativen Erfahrungen durch. Ich habe es getan und seitdem sehe ich das ganze aus einem anderen Blickwinkel und deutlich kritischer, wie ich es noch 2018 gesehen habe. Auch hier hat mir Frau Stefes ein klein wenig die Augen geöffnet.
Du merkst, es ist gar nicht so einfach, dass eine private Krankenversicherung (PKV) die Kosten für eine Sehschärfenkorrektur übernimmt. Zumindest, wenn sie nicht im Zusammenhang zu einer Augenerkrankung steht.
Wenn du bereits eine private Krankenversicherung hast, kann dir der Artikel helfen, dass du die Kosten für die Lasik Operation erstattet bekommst.
Bist du noch auf der Suche nach der passenden PKV, trage dich in unserem Kontaktformal ein. Unsere Beratung ist für dich 100 Prozent kostenlos. Du kannst also nichts verlieren!
Wir helfen dir gerne, die private Krankenversicherung zu finden, die dich auch bei einer Lasik-Operation nicht im Stich lässt.
Liebe Grüße,
Sven von fairbeamtet.de
Wie du im Artikel oben lesen kannst, gibt es eine ganze Reihe von Fehlern, an die du zunächst gar nicht denkst. Wir helfen dir, die passende Krankenversicherung zu finden, die wirklich ein Leben lang hält.
Definitiv JA. In der Beratung verwenden wir Vergleichssysteme, in denen alle Krankenversicherungen und alle Tarife enthalten sind. Alles ist transparent. Das heißt aber nicht automatisch, dass wir alle Tarife empfehlen oder nur nach dem billigsten Preis suchen. Grundsätzlich steht die Qualität an erster Stelle.
Ärzte sehen Übergewicht – zumindest, wenn es sich in einem gewissen Rahmen bewegt – heute nicht zwingend als gesundheitsschädlich per se. Es gibt durchaus Menschen, die leichtes Übergewicht haben und trotzdem gesünder sind als so manch schlanker Mensch. Übergewicht und die Ernährung, die zum Übergewicht führen, führen allerdings im Laufe des Lebens häufig zu einer Vielzahl von schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, erhöhtem Gelenkverschleiß und/oder Diabetes Typ 2. Das Risiko eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls ist bei übergewichtigen Personen deutlich erhöht.