
Finanztest, nein, Stiftung Warentest Finanzen, so der neue Name hat nach 6 Jahren endlich mal wieder einen neuen Test zum Thema private Krankenversicherung für Angestellte, Selbständige und Beamte herausgebracht. Die letzten PKV-Tests von Finanztest waren eine Katastrophe. Eine Frechheit, wenn man bedenkt, dass ein teilweise aus Steuermitteln finanzierter, gemeinnützig arbeitender Verein, solch einen Schund veröffentlichen kann und darf. Wir waren neugierig, ob Stiftung Warentest (endlich) aus den Fehlern in der Vergangenheit gelernt hat und zur Abwechslung einen guten, oder zumindest besseren Test herausbringt. Ohne Spoilern zu wollen, kann ich aber bereits verraten, es gibt bessere Dinge, die man mit 7,90 Euro anfangen kann …
Getestet und analysiert wurden 35 Gesellschaften mit insgesamt 1.245 Tarifkombinationen. Davon wurden bewertet 384 Tarifkombinationen von 22 privaten Krankenversicherungsgesellschaften.
Stiftung Warentest hat 2 Modellkunden zugrunde gelegt. Bei Selbständigen und Angestellten einen 35-Jährigen und bei Beamten einen 30-Jährigen mit Bundesbeihilfe. Beihilfebemessungssatz 50 Prozent. Bei den Selbständigen und Angestellten hat man noch ein Krankentagegeld mit einberechnet (150 Euro ab dem 43. Tag). Ebenfalls wurde die Pflegeversicherung bei allen 3 Modellkunden berücksichtigt (mit einkalkuliert).
In die Bewertung aufgenommenen Tarife müssen mindestens so viel Leistung bieten, wie die GKV (gesetzlichen Krankenversicherung). Sie bieten freie Arzt- und Krankenhauswahl und erstatten auf jeden Fall die nachfolgenden Mindestkriterien, oder mehr.
Die 17 Mindestkriterien:
Stiftung Warentest hat sich ein Punktesystem überlegt, anhand dessen die vertraglich garantierten Leistungen bewertet wurden. Teilweise finde ich die Mindestvoraussetzungen sehr fragwürdig. Manchmal reichen Leistungen, sofern sie bereits dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen, ein anderes Mal jedoch gehen die Anforderungen deutlich über das Maß der Kassenleistungen hinaus, wie zum Beispiel beim Zahnersatz oder im Krankenhaus beim 2-Bettzimmer und wahlärztlicher Behandlung. Viele ebenfalls sehr wichtige Dinge, zum Beispiel im stationären Bereich eine Abrechnung über den 3,5-fachen Höchstsatz hinaus, werden anscheinend nicht gefordert. Sie können aber bei einer schweren Erkrankung darüber entscheiden, ob ich mir die Behandlung beim Spezialisten leisten kann oder eben nicht und somit einen lebensbedrohlichen Unterschied machen und damit sogar existenzbedrohend sind. Ebenso bei den Hilfsmitteln. Die nach geschlossenem Hilfsmittelkatalog der gesetzlichen Krankenversicherung oder der Bundesbeihilfe, oder nach offenem Hilfsmittelkatalog, damit man auch Anspruch auf moderne Hilfsmittel hat, die in den zukünftigen Jahren hinzukommen werden? All das ist für die Wahl der passenden Krankenversicherung wichtig. Für Stiftung Warentest jedoch nicht.
Die Bewertung anhand von Mindestkriterien ist einfach, verhindert jedoch, dass du als Verbraucher wirklich sehen kannst, welcher Tarif wirklich besser oder schlechter ist. Im Grunde merkst du es irgendwann später, evtl. im Leistungsfall. Ich verdeutliche es dir anhand eines Beispiels.
Picken wir uns exemplarisch irgendein Mindestkriterium heraus:
Solange du psychisch gesund bist und keine Psychotherapie brauchst, ist es dir vermutlich egal, ob deine PKV 50 Sitzungen pro Jahr zu 80 Prozent erstattet oder keine Begrenzung der Sitzungszahl hat und 100 Prozent erstattet.
Hast du plötzlich aber eine schwere Depression oder dir passiert etwas ganz Schlimmes und du musst plötzlich 3 Jahre lang 2-mal wöchentlich zur Therapie, dann wird es aller Wahrscheinlichkeit nach einen Unterschied für dich machen. 🤓
Hast du dich jetzt nach der Liste von Stiftung Warentest für die erste Versicherung entschieden, weil diese evtl. 5 Euro im Monat günstiger war, aber genauso gut abgeschnitten hat, weil sie ja das Mindestkriterium erfüllt, könnte das bedeuten, dass du im Falle einer Psychotherapie am Ende knapp 2/3 selbst bezahlen musst. Und auf wen bist du dann in 10 Jahren sauer? Auf die blöde PKV, die die Psychotherapie nicht voll erstatten möchte oder auf dich, weil du so blöd warst, dir eine PKV nach der Empfehlung von Stiftung Warentest auszusuchen und es dir zu einfach gemacht hast?
Dann geht es nach dem Monatsbeitrag und der garantierten Beitragsrückerstattung. Bereits bei der garantierten Beitragsrückerstattung muss ich schmunzeln. Ja, es gibt einige wenige private Krankenversicherungen, die wirklich eine garantierte Beitragsrückerstattung (oft „Pauschalleistung“ genannt) erstatten. Allgemein ist die Beitragsrückerstattung (kurz: BRE) jedoch eine erfolgsabhängige Leistung und eben nicht garantiert.
So hat z. B. erst kürzlich die ARAG bekanntgegeben, dass sie die Beitragsrückerstattung für 2025 in einigen Tarifen senkt. In den neuen Beihilfetarifen BHB, BHEB und 27 zum Beispiel von 2,5 Monatsbeiträgen (MB) auf nur noch 2 MB. Ausnahme: Die Anwärtertarife, die bleiben bei 6 Monatsbeiträgen. Und in der Vollversicherung / Beamten Modular Tarifen 20, 21, 21P, 52 und 54 von 3,5 MB auf 2,5 MB absenkt. Beim Kostenerstattungstarif 18 hat man die BRE sogar komplett gestrichen.
I. d. R. ist die normale Beitragsrückerstattung nämlich nicht garantiert, sondern kann jederzeit von der Gesellschaft reduziert oder ggf. sogar komplett gestrichen werden.
Bei der Debeka – so wird gemunkelt – soll wahrscheinlich die BRE ebenfalls von aktuell 2,5 MB auf 2 MB gesenkt werden. Aber egal, zurück zum Stiftung Warentest Finanzen PKV-Test 2025.
Bereits am Titel, „Gute Tarife gibts auch günstig“, kann man erahnen, dass es sich vermutlich wieder sehr viel um den Beitrag (Preis) drehen wird. „Teuer ist nicht automatisch top. Wir zeigen preiswerten Rundumschutz für Beamte und Gutverdiener“, schreibt Stiftung Warentest weiter. Es folgt Gejammer, dass privatversichert nicht besser versichert bedeutet, und dass 861 der 1.245 Tarife (2/3) nicht die Mindestvorgaben von Stiftung Warentest erfüllen und somit schlechter seien, als die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Auch wenn man exemplarisch nur einen Leistungsaspekt, zum Beispiel Palliativmedizin, anbringt.
Zum einen lassen sich die beiden komplett unterschiedlichen Systeme gar nicht 1:1 vergleichen und zu dem ist das doch eigentlich genau die Stärke der privaten Krankenversicherung. Jeder kann sich individuell den Versicherungsschutz zusammenstellen, den er möchte.
Das Gleiche gilt übrigens für die Selbstbeteiligung. Meist habe ich sogar die Möglichkeit, die Selbstbeteiligung jederzeit zu erhöhen oder zu reduzieren. So kann ich z. B. in jungen Jahren, in denen ich hoffentlich kerngesund bin und nur selten zum Arzt gehe, einen hohen Selbstbehalt (z. B.: 3.000 Euro pro Jahr) wählen und dadurch meinen monatlichen Beitrag erheblich reduzieren. Im Alter, wenn ich erfahrungsgemäß kränker bin und häufiger einen Arzt aufsuchen muss, den Selbstbehalt dann aber wiederum bedarfsgerecht auf 600 Euro, 300 Euro oder gar auf 0 Euro reduzieren und stattdessen eine höhere Prämie monatlich zahlen.
Der individuelle Selbstbehalt ist somit eine Stärke, mit der ich spielen kann und nicht, wie man nach Lesen des Finanztests vermuten könnte, etwas Negatives. Aber vielleicht – und das vermute ich eher – hat die Stiftung Warentest, die Damen, Herren und diverse Personen des Beirats (mit Ausnahme eines Versicherungsmaklers), das nicht verstanden bzw. anders gesehen. Anders kann ich den Angst einflößenden Satz, „Kunden müssen pro Jahr mehr als 660 Euro ihrer Kosten selbst zahlen“, nicht interpretieren.
In der gesetzlichen Krankenkasse gibt es also keinen Selbstbehalt, der 660 Euro im Jahr überschreitet?
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Mehr InformationenWarum laufen so viele Menschen (Kassenpatienten) mit fehlenden Zähnen im Gebiss herum?
Ein Nachbar von mir kam zum Jahresende mit einem Heil- und Kostenplan für 3 Implantate von seinem Zahnarzt zu mir. Er beläuft sich auf insgesamt knapp 12.000 Euro. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt davon zuerst einmal weniger als 1.000 Euro! Theoretisch hätte er somit einen Selbstbehalt von 11.000 Euro.
Der Selbstbehalt in der gesetzlichen Krankenversicherung ist jedoch gesetzlich geregelt. Er beträgt 2 Prozent vom Jahresbruttoeinkommen. Bei einem Bruttoeinkommen von 100.000 Euro im Jahr also 2.000 Euro. Bei jemandem, der 150.000 Euro brutto im Jahr verdient 3.000 Euro und bei jemandem, der 200.000 Euro im Jahr verdient 4.000 Euro.
Mein Nachbar müsste somit in der gesetzlichen Krankenversicherung mindestens mit einem Eigenanteil von 1.800 Euro rechnen. In Wahrheit wird es aber sogar deutlich mehr werden, da die GKV ja nach § 12 SGB 5 Wirtschaftlichkeitsgebot erstattet: Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Übersetzt bedeutet das, die Kaufähigkeit muss wieder hergestellt werden. Hübsch aussehen muss es nicht!
Als James Bond Fan muss ich sofort an das wunderschöne Lächeln des Beißers denken. So ähnlich stelle ich mir nämlich die einfachste und günstigste Wiederherstellung der Kaufähigkeit vor. Aber all das bleibt bei Stiftung Warentest Finanzen – mal wieder – unerwähnt. Kann man schließlich mal vergessen. Kann ja mal passieren …
Es geht weiter mit einer knappen Erklärung einiger Mindestkriterien wie Arzt und Krankenhaus, Zähne, Kinderwunschbehandlung, Psychotherapie, Reise und Krankengeld bei Angestellten und Selbständigen.
Nicht nur, dass ständig „günstige Tarife“ gelobt werden … Nein, der Test nutzt auch jede Möglichkeit das zu erwähnen, so wie es die folgende Überschrift deutlich macht, „Teure Top-Tarife müssen nicht sein“, gekoppelt an eine Handlungsaufforderung, „Interessierte können in den Tabellen ab Seite 81 nach dem Preis auswählen. Dort steht für jeden Anbieter der günstigste Tarif, der unseren Anforderungen genügt.“
Auf der nächsten Seite geht es sofort weiter mit der Billig-Mentalität. Überschrift, „Für wen sich die PKV nicht eignet“ Der Tipp von Stiftung Warentest: (Nur) Beamte können mit der PKV meist sparen! Ansonsten, so schreibt Finanztest, ist die PKV nur etwas für Angestellte und Selbständige, die gut fürs Alter vorgesorgt haben, aber für alle anderen kann sie zur existenzbedrohenden Kostenfalle werden!
Stimmt! Tatsächlich teilen wir diese Aussage. Man sollte sich nicht privat krankenversichern, um Geld zu sparen. Wenn das der einzige Grund ist, bleib bitte in der gesetzlichen Krankenversicherung. Und genau deshalb zeigt diese Aussage bereits den Widerspruch zu beinahe allen Empfehlungen des aktuellen PKV-Tests von Stiftung Warentest Finanzen.
Nun folgt aber erst einmal der, „Knackpunkt Gesundheitszustand“, zumindest im Finanztest. Es wird sich darüber beklagt, dass die private Krankenversicherung – mit Ausnahme von Beamten mit Beihilfe, die einen garantierten Zugang über die sogenannte Öffnungsklausel für Beamte haben – nur gesunde Menschen versichert und das Selbstständige und Angestellte mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Depressionen oder Krebs kaum eine Chance haben, sich bei einer privaten Krankenversicherung zu versichern.
Das ist der Versicherungsgedanke. Man versichert ein Haus bevor es brennt und nicht, wenn der Dachstuhl bereits Feuer gefangen hat. Ansonsten würde nämlich jeder warten, bis der erste Rauch aufsteigt und sich dann schnell versichern. So funktioniert Versicherung nicht. Aber egal, die bösen privaten Krankenversicherungen. Die sind ja so gemein! Hashtag: Mimimi 😭
„Nach dem Test: Ihr Weg zum Vertrag“, die Überschrift klingt spannend, ich werde neugierig. Am spannendsten der nächste Tipp, wenn man eine PKV abschließen möchte, ohne einen Versicherungsmakler zu fragen. Schließlich sind Versicherungsmakler genau wie Versicherungen böse. Die gierigen Versicherungsmakler haben es nur auf eine möglichst hohe Provision abgesehen, so denken hierzulande viele über Versicherungsmenschen. Stiftung Warentest rät, „Am einfachsten wählen Sie einen der von uns gefilterten Tarife und stellen Sie zeitgleich für die drei günstigsten Angebote in der Tabelle für Ihre Berufsgruppe Anträge. Zeitgleich ist wichtig, weil Versicherer anderswo abgelehnte Personen meist auch nicht aufnehmen. Infos darüber erhalten sie über das Portal HIS.“ Womit wir bei der nächsten Falschaussage im Test wären.
Korrekt ist: Im Hinweis- und Informationssystem (HIS) werden keine Informationen zur privaten Krankenversicherung gespeichert. Sämtliche Infos zum HIS findest du hier: https://www.informa-his.de
So die Aussage des nächsten Absatzes: „Doch im Alter wäre die gesetzliche Kasse für viele deutlich günstiger.“ Ansonsten wird in dem Absatz, „Einstieg mit 30 oder 35 Jahren“, nur erklärt, dass wer jünger und gesünder in die PKV einsteigt, einen niedrigeren Beitrag zahlt, weil sich der Beitrag in der PKV nach Eintrittsalter und Gesundheitszustand richtet und nicht, wie in der gesetzlichen Krankenversicherung, nach dem Einkommen berechnet wird.
Im folgenden Absatz, „Selbstbehalt senkt Beitrag“, wird nur erklärt, dass die PKV günstiger wird, wenn man einen höheren Eigenanteil (Selbstbeteiligung) vereinbart, was ja auch irgendwie logisch ist. Und wieder wird von der garantierten Beitragsrückerstattung geredet.
Ansonsten wird im nächsten Abschnitt kurz erklärt, dass sich der Arbeitgeber zur Hälfte (maximal jedoch 471,32 Euro an der privaten Krankenversicherung und 99,23 Euro für die Pflegeversicherung) beteiligt. Und es wird einmal grob auf die Beihilfebemessungssätze von Beamten und beihilfeberechtigten Angehörten eingegangen.
Kleine fachliche Fehler verzeihe ich an dieser Stelle mal, weil sie vermutlich den Rahmen des Finanztests gesprengt hätten. Ich freue mich sogar über die Empfehlung, dass Beamte darauf achten sollen, zusätzlich einen Beihilfeergänzungstarif abzuschließen. Ein derart dilettantischer Test sorgt zumindest dafür, dass man sich über jede noch so kleine richtige Aussage freut und sie zu schätzen weiß. Der Test macht genügsam … 😂
Und ja, Kinder und Ehegatten kosten in der privaten Krankenversicherung extra. Eine kostenlose Familienversicherung, wie in der gesetzlichen Krankenversicherung, gibt es in der privaten Krankenversicherung in der Form nicht.
Nächste Überschrift: „Im Rentenalter kann es teuer werden“ Mir schwant böses. Für privat versicherte Angestellte und Selbständige können hohe Beiträge im Rentenalter ein Problem werden, schreibt Finanztest und erläutert, dass die Beiträge seit 2005 im Schnitt um 3,1 Prozent pro Jahr gestiegen sind. Finanztest warnt, dass die Beiträge 2,5-mal so hoch sein können, wie beim Abschluss mit 30. Untermauert wird die Brisanz mit einer Rechnung, die darstellt, dass die armen Privatversicherten alleine ab dem 67. Lebensjahr bis zur durchschnittlichen Lebenserwartung von derzeitig 81 Lebensjahren, insgesamt 250.000 Euro Beitrag stemmen müssten und es von der Rentenkasse maximal 8,55 Prozent der Rente (höchstens jedoch die Hälfte des Beitrags) als Zuschuss dazu gibt.
Da wird einem ja Angst und Bange! 😱
Übrigens, wieder vergisst Stiftung Warentest Finanzen zum Vergleich analog die Entwicklung des Beitrags in der gesetzlichen Krankenversicherung gegenüberzustellen. Wird die gesetzliche Krankenversicherung nicht teurer?
Ja, die Beitragssätze (prozentual) haben sich in den letzten Jahren – mit Ausnahme des Zusatzbeitrags – nicht gravierend verändert. Aber die Beitragsbemessungsgrenze, also der Teil des Einkommens, auf den man Krankenversicherungsbeiträge entrichten muss, wird beinahe jedes Jahr angehoben.
Menschen mit einem geringen Einkommen merken somit nicht, dass die Beiträge zur GKV jedes Jahr steigen. Aber wer kann sich privat krankenversichern? Einkommensunabhängig nur Beamte und Selbstständige. Angestellte jedoch erst, wenn sie über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JEAG) verdienen. Und die zahlen in der gesetzlichen Krankenversicherung den Höchstbeitrag von derzeit bereits fast 1.200 Euro monatlich!
Entsprechend hier mal ein paar Zahlen zum Höchstbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung:
Und Menschen mit einem guten Einkommen sorgen oft auch gut fürs Alter vor. Da in der private Krankenversicherung nicht abhängig vom Einkommen ist, hat die Höhe der Rente bzw. die Altersvorsorge keinen Einfluss auf den Beitrag.
Anders sieht es bei der gesetzlichen Krankenkasse aus. Die Techniker Krankenkasse informiert auf ihrer Webseite darüber, welche Einkommen und Einkommensarten beitragspflichtig sind.
Zum beitragspflichtigen Einkommen der GKV gehören zum Beispiel:
Die gesetzliche Krankenversicherung will, anders als die PKV, von jedem Kuchen ein Stück abhaben. Hast du dein Geld in Immobilien investiert und hast als Rentner Mieteinnahmen? – Tja, die GKV will davon ein Stück abhaben. Hast du Kapitalvermögen angespart und erhältst Zinsen oder Dividenden? – Die GKV hält die Hand auf. Ist dein Partner vor dir gegangen und du bekommst Witwenrente? – Du ahnst es, die GKV schneidet sich ein Stück von der Torte ab!
Laut einer aktuellen Studie des PKV-Verbands, sind die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung von 2005 bis heute (2025) um satte 3,8 Prozent pro Jahr gestiegen. Also um 0,7 Prozent mehr, als die Beiträge zur privaten Krankenversicherung, mit einer jährlichen Steigerung von nur 3,1 Prozent pro Jahr. Aber auf diese Relation hat Stiftung Warentest verzichtet. Bestimmt wieder ein Versehen … 😉
Wer profitiert also in erster Linie davon, wenn er im Alter in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist? Menschen, die nicht gut oder ausreichend fürs Alter vorgesorgt haben!
Wer im Alter jedoch finanziell gut aufgestellt ist und gut vorgesorgt hat, kann durchaus in der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich stärker zur Kasse gebeten werden.
Gehörst du zu den Menschen, die in eine gute Altersvorsorge investieren und sich auf einen sorgenlosen Lebensabend vorbereiten, überleg dir gut, ob du der gesetzlichen Krankenversicherung von jedem Kuchen ein Stück abgeben möchtest. Möglichkeiten, die Beiträge zur privaten Krankenversicherung im Alter auf ein Minimum zu reduzieren, gibt es zur Genüge.
Wir haben durchaus privatversicherte Rentner, die ab dem 65. Lebensjahr nicht einmal 250 Euro pro Monat für ihre PKV zahlen. Bei Angestellten beteiligt sich daran i. d. R. sogar der Arbeitgeber, aber auch für Selbstständige und Beamte ist die steuerliche Förderung dazu ziemlich attraktiv.
Ein guter Versicherungsmakler wird dir von sich aus einige tolle Möglichkeiten zeigen und dir helfen, dass du auch im Alter in der PKV einen Beitrag hast, den du problemlos zahlen kannst. Wenn du keinen Versicherungsmakler kennst, der auf private Krankenversicherung spezialisiert ist, frag uns. Wir helfen dir gerne und unsere Online-Beratung ist für dich kostenlos!
Anschließend kommt Julian Chudoba, Projektleiter der Untersuchung zu Wort. „Mehr Beitrag bedeutet nicht, dass immer auch mehr Risiken abgedeckt sind“, so sein Statement. Richtig ist, dass die Beiträge weiter steigen werden. Was mir ebenfalls gefällt, ist die Empfehlung, zusätzlich einen Beitragsentlastungstarif abzuschließen und dann driftet er leider wieder in die falsche Richtung ab und erklärt, dass ein höherer Beitrag nicht unbedingt mehr Leistungen bedeutet.
Anscheinend scheint keiner der selbsternannten Experten von Stiftung Warentest zu wissen, dass ein Teil des Beitrages zur privaten Krankenversicherung in Alterungsrückstellungen fließt. Anders, als in der gesetzlichen Krankenversicherung (Umlage-Prinzip), in der aus den aktuellen Beitragseinnahmen, die Kosten gedeckt werden. Die PKV bildet Alterungsrückstellungen für später. Sie versucht im Grunde die Kosten zu kalkulieren, die der Versicherte im Laufe seines Lebens verursachen wird und bildet daraus einen Durchschnittsbeitrag. Gäbe es keine Inflation und keinen medizinischen Fortschritt, müsste der Versicherte – bei einer vernünftigen Kalkulation – immer den gleichen PKV-Beitrag bezahlen. So weit die Theorie. Und damit auch der für mich größte Kritikpunkt am Finanztest, sowie Vergleichsportalen im Internet, wie Check24 und Co.
Wie der aktuelle Finanztest, empfehlen und dirigieren auch die Vergleichsportale, Verbraucher leider immer wieder zu Versicherungen, die besonders günstig und eben nicht fair und vernünftig kalkulieren.
Tests und große Vergleichsportale wie Stiftung Warentest und Check24 haben einen starken Einfluss darauf, für welche Versicherung sich Verbraucher entscheiden. Indirekt zwingen sie mit solchen Tests Versicherungen dazu, zu günstig zu kalkulieren. Wir beobachten das seit einigen Jahren.
Aktuelles Beispiel, die ARAG:
Nehmen wir den neuen Beihilfetarif der ARAG. Der neue Beihilfetarif der ARAG hat leistungstechnisch enorm an der Leistungsschraube gedreht und bietet mittlerweile beinahe genauso gute Leistungen wie der Top-Beamten-Tarif der Barmenia. Und obwohl der neue ARAG Tarif wirklich viel leistungsstärker geworden ist, als der fair und vernünftig kalkulierte Vorgänger-Tarif, ist der neue Tarif nach unseren Recherchen und Vergleichen oft locker 15 Prozent günstiger.
Die Verbraucher freut das! Aber, ihnen fehlt das Hintergrundwissen …
Sie sehen nur den aktuellen Preis und freuen sich, dass sie 15 Prozent sparen. Und so wird er auch die ersten Jahre viel häufiger ausgewählt, von den Vergleichsportalen angeboten und auch abgeschlossen. Aber erfahrungsgemäß wird es sich schnell rächen, dass der Tarif unter kalkuliert wurde.
Die Versicherungen müssen bei steigenden Kosten immer stärker nachjustieren. Die bei Vertragsabschluss jungen und meist – durch die restriktive Annahmepolitik der ARAG – gesunden Kunden, werden älter und damit meist kränker. Sie verursachen mehr Kosten und die ARAG wird die Beiträge immer stärker anheben müssen, um den steigenden Kosten entgegenzuwirken.
Wer in der Schule gut aufgepasst hat und die Sache mit dem Zins und Zinseszinseffekt richtig verstanden hat, dem wird schnell klar werden, dass es auf die Dauer günstiger gewesen wäre, hätte er am Anfang mehr Beitrag gezahlt. Diesen „Überschuss“ hätte der Versicherer gewinnbringend anlegen können, anstatt auf Dauer immer höhere Beiträge zahlen zu müssen.
Zitat von Richard Price:
„Ein Penny, ausgeliehen bei der Geburt unseres Erlösers auf Zinseszinsen zu 5 %, würde schon jetzt zu einer größeren Summe herangewachsen sein, als enthalten wäre in 150 Millionen Erden, alle von gediegenem Gold.“
Ansonsten folgt im Finanztest eigentlich nur noch eine Gegenüberstellung einiger Unterschiede zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung, sowie ein blauer Kasten mit Infos zur Gesundheitsprüfung in der privaten Krankenversicherung.
Hier findet zumindest auch die anonyme Risikovoranfrage eine kurze Erwähnung. Sie wird leider nur dadurch torpediert, dass empfohlen wird einfach einen Probeantrag zu stellen. Ein Probeantrag ist ein Antrag mit allen persönlichen Angaben, der nur nicht unterschrieben wird. Und wer glaubt, dass die Versicherungen (Datenkraken wie Facebook und Co.) die gesammelten Informationen nicht speichert, weil es nur ein „Probeantrag“ ist, der muss ganz schön naiv sein.
Stiftung Warentest hat nichts dazugelernt. Man will scheinbar nicht dazulernen. An den fragwürdigen Testmethoden hat man weiterhin festgehalten und die Empfehlung zielt noch immer auf die Auswahl eines sehr günstigen Tarifes ab. Gefühlt sogar noch mehr, als bei den Vorgänger-Tests.
Ja, wir wissen, Stiftung Warentest ist bei Verbrauchern sehr beliebt und oft ist das Vertrauen der Verbraucher in Stiftung Warentest größer, als das Vertrauen in einen Versicherungsberater, der sich wirklich mit der Thematik auskennt.
Anstatt die Verbraucher jedoch zu den wirklich guten privaten Krankenversicherungen zu führen, verleitet Finanztest die Verbraucher allerdings viel mehr dazu, sämtliche Fehler zu machen, die man bei der Auswahl einer privaten Krankenversicherung machen kann.
Das Schlimme ist, dass Stiftung Warentest schreibt, was beinahe alle Verbraucher gerne hören möchten (Gute Leistungen sind nicht so wichtig, billige PKVs bieten oft bessere Leistungen als teurere PKVs) und dadurch von den Verbrauchern auch bereitwillig befolgt wird. Wer hört das nicht gern? Gerade jetzt in einer Zeit, wo Miete, Heizung, Strom und auch Lebensmittel so teuer geworden sind?
Die Empfehlungen widersprechen beinahe sämtlichen Empfehlungen, die wir als Profis aus der Branche geben würden.
Schade, dass man Stiftung Warentest in 20 Jahren nicht dafür belangen kann, wenn die Entwicklung der Beiträge der besonders günstigen Tarife nach Liste von Finanztest nicht so toll war, wie man sich evtl. gewünscht hat.
Als Versicherungsmakler müssen wir für eine Falschberatung haften. Stiftung Warentest nicht. Leider.
Ich frage mich, wäre der Test und damit auch die Empfehlungen anders ausgefallen, würden sie dafür haftbar gemacht werden können?
Letztendlich wird man es in 20 Jahren vermutlich genauso machen wie unser „noch“ Bundeskanzler im Cum-Ex-Skandal und sagen, „Es tut mir leid, wir können uns an unseren Test vor 20 Jahren leider nicht mehr erinnern!“, oder sich damit herausreden, dass niemand in die Zukunft blicken und genau vorhersagen kann, wie sich die Beiträge bei den getesteten Gesellschaften und Tarifen entwickeln werden.
Stimmt! Niemand kann das zu 100 Prozent sicher vorhersagen.
Aber, Profis in der Branche, die ihren Job – wie wir – schon seit 20, 25, 30 oder mehr Jahre machen, haben die Entwicklung der Versicherungen und Beiträge in der Vergangenheit beobachtet.
Wir wissen, welche Tarife in der Vergangenheit besonders beitragsstabil waren, wie viel Tarife mit gewissen Leistungen kosten müssen. Wir können die Leistungen und Beiträge von Vorgänger-Tarifen mit neuen Tarifen und deren Beiträgen vergleichen und daran ziemlich gut ableiten, ob diese ggf. unter kalkuliert sind oder nicht. Wir beschäftigen uns jeden einzelnen Tag damit.
Und wie sieht das bei Finanztest und Co. aus, die tausend verschiedene Dinge vergleichen und testen?
Heute sind es E-Bikes, morgen Rasierapparate, übermorgen vielleicht Wärmepumpen.
Letztendlich holen die sich zwar ebenfalls Berater aus der Branche ins Boot. In dem Fall Vertreter von Versicherungsgesellschaften oder einen Versicherungsmakler. Aber auch zahlreiche Berater, die kaum eine Expertise in dem Bereich haben, wie zum Beispiel Verbraucherschützer und viele andere.
Schlussendlich druckt Stiftung Warentest am Ende die Aussage, die sie drucken möchte. Ob das, das ist, was die Berater geraten haben oder nicht. Niemand weiß es, außer die, die dabei gewesen sind.
Nach Analyse des Tests kann ich dir nur einen Tipp geben: Schmeiß den Test weg und frag einen Profi für private Krankenversicherungen!
Nicht nur, dass der für dich eine wirklich anonyme Risikovoranfrage machen kann und von vornherein abklärt, ob und zu welchen Konditionen du bei der jeweiligen PKV versichert werden kannst.
Nein, er erklärt dir auch, …
Und wenn du keinen Experten für private Krankenversicherung kennst, trage dich einfach in unserem Kontaktformular ein und sichere dir deine kostenlose Online-Beratung von einem wirklichen PKV-Experten.
Möchtest du das nicht, weil Versicherungsmenschen alle doof und nur geil auf die Provision sind, dann empfehle ich dir stattdessen: Bleib bitte in der gesetzlichen Krankenversicherung! Ansonsten ist das Risiko, dass du später viel Geld brauchen wirst, weil du dir die PKV auf Grundlage der Empfehlung von Stiftung Warentest Finanzen aussuchst, unserer Meinung nach größer, als dir heute vermutlich bewusst ist.
Ja. Unsere Beratung kostet dich keinen Cent. Wenn wir gemeinsam die Dienstunfähigkeitsversicherung für dich finden, bekommen wir von der Versicherungsgesellschaft eine Provision (Courtage).
Nein. In den Beiträgen deiner privaten Krankenversicherung (PKV) sind die Provisionen (heißt bei Maklern: Courtagen) enthalten. Der Beitrag ist daher immer gleich, egal ob du direkt oder über einen Makler abschließt. Vermutlich wird es eher günstiger, weil wir – falls notwendig – den geringsten Risikozuschlag für dich rausholen!
Wie du im Artikel oben lesen kannst, gibt es eine ganze Reihe von Fehlern, an die du zunächst gar nicht denkst. Wir helfen dir, die Dienstunfähigkeitsversicherung zu finden, die wirklich ein bis zur Pensionierung hält.
In einem ersten Telefonat fragen wir nach deiner Situation und deinen Wünschen. Außerdem benötigen wir ein paar persönliche Angaben. Nach der Registrierung als Interessent erhältst du eine Terminbestätigung mit weiteren Informationen sowie dem Termin für die Online-Beratung. Die dauert ca. 30 bis 60 Minuten. Danach bekommst du deinen individuellen Vergleich und kannst alles in Ruhe prüfen.
Definitiv JA. In der Beratung verwenden wir Vergleichssysteme, in denen alle Berufs- und Dienstunfähigkeitsversicherung und alle Tarife enthalten sind. Alles ist transparent. Das heißt aber nicht automatisch, dass wir alle Tarife empfehlen oder nur nach dem billigsten Preis suchen. Grundsätzlich steht die Qualität an erster Stelle.
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